Abreißfestigkeit: Unterschied zwischen den Versionen

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Grundsätzlich wird zwischen:
Grundsätzlich wird unterschieden zwischen:
* Haftzugfestigkeit als Maß für die Adhäsion zwischen zwei Schichten und   
* Haftzugfestigkeit als Maß für die Adhäsion zwischen zwei Schichten (physikalische Kräfte im Grenzflächenbereich) und   
* Oberflächenzugfestigkeit als Maß für die Kohäsion innerhalb eines Materials  
* Oberflächenzugfestigkeit als Maß für die Kohäsion innerhalb eines Materials (Bindungskräfte zwischen Atomen bzw. zwischen Molekülen innerhalb eines Stoffs).
unterschieden.<br />
Aufgrund des angewendeten Prüfverfahrens (siehe unten) kann die Abreißfestigkeit als Sammelbegriff bzw. als Kombination beider Festigkeiten betrachtet werden.<br />
Die Haftzugfestigkeit z. B. einer Betonoberfläche ist ein wichtiges Beurteilungskriterium dafür, ob eine
Die Abreißfestigkeit z. B. einer Betonoberfläche ist ein wichtiges Beurteilungskriterium dafür, ob eine
* [[Beschichtung]] oder
* [[Beschichtung]] oder
* eine [[Verstärken|Verstärkung]] durch [[Spritzbeton]] oder [[Geklebte Bewehrung|aufgeklebte Bewehrung]]  
* eine [[Verstärken|Verstärkung]] durch [[Spritzbeton]] oder [[Geklebte Bewehrung|aufgeklebte Bewehrung]]  
erfolgen kann.
erfolgen kann.<br />
Im Abreißversuch gemäß DIN EN 1542 wird die "Haftfestigkeit" als Widerstand ermittelt, den eine [[Beschichtung]] oder eine oberflächennahe Baustoffschicht auf Grund ihres Haftvermögens einer mechanischen Trennung vom Untergrund entgegensetzt. Die Messung der Haftzugfestigkeit erfolgt mit Hilfe eines mit Reaktionsharz aufgeklebten Stahlstempels, der durch ein Zugprüfgerät senkrecht zum Untergrund abgezogen wird. Dabei kann der Bruch im Beton, in der Klebefuge oder an der Grenzfläche Kleber/Beton (Adhäsionsbruch) oder in Kombinationen davon auftreten. Ist ein Versagen in der Klebefuge zu erkennen, darf der gemessene Wert, der unter den Anforderungen liegt, nicht zur Berechnung der Haftfestigkeit verwendet werden.<br />
Im Abreißversuch gemäß DIN EN 1542 bzw. DAfStb-Richtlinie "Schutz und Instandsetzung von Betonbauteilen (Instandsetzungs-Richtlinie) - Teil 4: Prüfverfahren" wird die "Haftfestigkeit" als Widerstand ermittelt, den eine [[Beschichtung]] oder eine oberflächennahe Baustoffschicht auf Grund ihres Haftvermögens einer mechanischen Trennung vom Untergrund entgegensetzt. Die Messung der Abreißfestigkeit erfolgt mit Hilfe eines mit Reaktionsharz aufgeklebten Stahlstempels, der durch ein Zugprüfgerät senkrecht zum Untergrund abgezogen wird. Dabei kann der Bruch bzw. Abriss im Beton (Kohäsionsbruch), in der Klebefuge oder an der Grenzfläche Kleber/Beton (Adhäsionsbruch) oder in Kombinationen davon auftreten. <br />
Der gemessene Wert ist häufig einen Kombination aus Haftzugfestigkeit und Oberflächenzugfestigkeit. Die ZTV-ING bezeichnet die gemessene "Haftfestigkeit" entsprechend der Versuchsdurchführung übergreifend als "Abreißfestigkeit".
Ist ein Versagen in der Klebefuge (laut [[ZTV-ING]] mehr als 25 % Abrissfläche in der Klebefuge) zu erkennen, darf der gemessene Wert, der unter den Anforderungen liegt, nicht zur Berechnung der Haftfestigkeit verwendet werden.<br />
Der gemessene Wert ist also zum Teil eine Kombination aus Haftzugfestigkeit und Oberflächenzugfestigkeit. Die [[ZTV-ING]] bezeichnet die gemäß DIN EN 1542 gemessene "Haftfestigkeit" entsprechend der Versuchsdurchführung übergreifend als "Abreißfestigkeit".


==Literatur==
==Literatur==
*Mann, Oliver: Prüfung der Oberflächenzugfestigkeit von Beton. In: beton 1+2/2011, S. 14
*[http://fwbau.verlagbt2.de.w014576d.kasserver.com/eintrag/2-12-1993-650.html Budnik, Joachim; Dornauer, Hermann: Sichere Grundlage für Beschichtungen. In: beton 12-1993, S. 650]
*Budnik, Joachim; Dornauer, Hermann: Sichere Grundlage für Beschichtungen. In: beton 12-1993, S. 650
*DAfStb-Richtlinie "Schutz und Instandsetzung von Betonbauteilen (Instandsetzungs-Richtlinie) - Teil 4: Prüfverfahren"
*[https://shop.verlagbt.de/expertenwissen-baustoffe/handbuch-der-betonpruefung.html Zimmer, U.; Wöhnl, U.; Breit, W.; Schäffel, P.: Handbuch der Betonprüfung. Verlag Bau+Technik, Erkrath 2021]
*[http://fwbau.verlagbt2.de.w014576d.kasserver.com/eintrag/2-1.2-2011-14.html Mann, Oliver: Prüfung der Oberflächenzugfestigkeit von Beton. In: beton 1+2/2011, S. 14]

Aktuelle Version vom 28. Januar 2022, 13:21 Uhr

Grundsätzlich wird unterschieden zwischen:

  • Haftzugfestigkeit als Maß für die Adhäsion zwischen zwei Schichten (physikalische Kräfte im Grenzflächenbereich) und
  • Oberflächenzugfestigkeit als Maß für die Kohäsion innerhalb eines Materials (Bindungskräfte zwischen Atomen bzw. zwischen Molekülen innerhalb eines Stoffs).

Aufgrund des angewendeten Prüfverfahrens (siehe unten) kann die Abreißfestigkeit als Sammelbegriff bzw. als Kombination beider Festigkeiten betrachtet werden.
Die Abreißfestigkeit z. B. einer Betonoberfläche ist ein wichtiges Beurteilungskriterium dafür, ob eine

erfolgen kann.
Im Abreißversuch gemäß DIN EN 1542 bzw. DAfStb-Richtlinie "Schutz und Instandsetzung von Betonbauteilen (Instandsetzungs-Richtlinie) - Teil 4: Prüfverfahren" wird die "Haftfestigkeit" als Widerstand ermittelt, den eine Beschichtung oder eine oberflächennahe Baustoffschicht auf Grund ihres Haftvermögens einer mechanischen Trennung vom Untergrund entgegensetzt. Die Messung der Abreißfestigkeit erfolgt mit Hilfe eines mit Reaktionsharz aufgeklebten Stahlstempels, der durch ein Zugprüfgerät senkrecht zum Untergrund abgezogen wird. Dabei kann der Bruch bzw. Abriss im Beton (Kohäsionsbruch), in der Klebefuge oder an der Grenzfläche Kleber/Beton (Adhäsionsbruch) oder in Kombinationen davon auftreten.
Ist ein Versagen in der Klebefuge (laut ZTV-ING mehr als 25 % Abrissfläche in der Klebefuge) zu erkennen, darf der gemessene Wert, der unter den Anforderungen liegt, nicht zur Berechnung der Haftfestigkeit verwendet werden.
Der gemessene Wert ist also zum Teil eine Kombination aus Haftzugfestigkeit und Oberflächenzugfestigkeit. Die ZTV-ING bezeichnet die gemäß DIN EN 1542 gemessene "Haftfestigkeit" entsprechend der Versuchsdurchführung übergreifend als "Abreißfestigkeit".

Literatur