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*[https://fwbau.verlagbt.de/eintrag/2-12-2015-602.html Schnell, Jürgen; Raupach, Michael: DAfStb-Positionspapier zum kritischen korrosionsauslösenden Chloridgehalt. In: beton 12/2015, Seite 602] | |||
*[https://fwbau.verlagbt.de/eintrag/beton-12-2019-460.html Voß, Karl-Uwe: Bestimmung der korrosionsauslösenden Chloridgehalte zur Bewertung der chloridinduzierten Stahlkorrosion von Stahlbetonbauteilen. In: beton 12/2019, Seite 460] |
Aktuelle Version vom 11. August 2020, 10:48 Uhr
im Beton
Der Gesamtgehalt an Chlorid eines Betons ist i. d. R. aus einem korrosionsfördernden (im Porenwasser gelösten) und einem korrosions-chemisch inaktiven (durch Hydratationsprodukte oder spezifische Mineralformen chemisch gebundenen) Anteil zusammengesetzt. Die Grenzen zwischen beiden Zuständen sind fließend.
Die Bindung von Chlorid im Zementstein erfolgt im wesentlichen durch Bildung des sogenannten "Friedelschen Salzes", einer Verbindung zwischen Calciumchlorid und der Klinkerphase Tricalciumaluminat. Durch höhere Temperaturen (> 90 °C) oder durch Carbonatisierung des Zementsteins können chemisch gebundene Chloridanteile jedoch auch wieder freigesetzt werden.
Übersteigt der Chloridgehalt im Beton einen kritischen Wert, kann der passive Korrosionsschutz der Bewehrung verloren gehen mit der Folge der Bewehrungskorrosion.
Literatur
- Schnell, Jürgen; Raupach, Michael: DAfStb-Positionspapier zum kritischen korrosionsauslösenden Chloridgehalt. In: beton 12/2015, Seite 602
- Voß, Karl-Uwe: Bestimmung der korrosionsauslösenden Chloridgehalte zur Bewertung der chloridinduzierten Stahlkorrosion von Stahlbetonbauteilen. In: beton 12/2019, Seite 460