Alkaligehalt des Zementsteins: Unterschied zwischen den Versionen
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Unter Alkalien werden Substanzen (z. B. [[Calciumoxid]] und Oxide der Alkalimetalle wie Kalium und Natrium) verstanden, die mit Wasser Laugen bilden ([[pH-Wert]] > 7). Im Beton kann ein hoher Alkaligehalt der Porenlösung vorteilhaft oder nachteilig auf die Dauerhaftigkeit wirken.<br /> | |||
Gegenüber dem Gesamtalkaligehalt, der sich aus der Summe der Oxide (oder Hydroxide) aller Alkalimetalle ergibt, errechnet man den für die Alkalireaktion wirksamen Alkaligehalt als | Eine nachteilige Wirkung ist die [[Alkalireaktion]] der [[Gesteinskörnung]] im Beton. Ausschlaggebend für diese Reaktion ist primär die "Alkaliempfindlichkeit" der Gesteinskörnung und sekundär der wirksame Alkaligehalt im Zement. Gegenüber dem Gesamtalkaligehalt, der sich aus der Summe der Oxide (oder Hydroxide) aller Alkalimetalle ergibt, errechnet man den für die [[Alkalireaktion]] wirksamen Alkaligehalt im [[Zement]] als Na<sub>2</sub>O-Äquivalent in M.-%: Na<sub>2</sub>O + 0,658 K<sub>2</sub>O.<br /> | ||
[[Zement]] mit niedrigem wirksamen Alkaligehalt wird als Zement (na) bzw. auch [[NA-Zement]] bezeichnet und wird eingesetzt, um eine schädigende [[Alkalireaktion]] im Beton zu verhindern. <br /> | |||
Auf der anderen Seite verringert eine genügend hohe Alkalitätsreserve im [[Zementstein]] die Geschwindigkeit der [[Carbonatisierung]] auf ein technisch tolerierbares Maß. Die Alkalitätsreserve bezeichnet die Fähigkeit eines Betons, das durch Carbonatisierung aufgebrauchte [[Calciumhydroxid]] im Porenwasser des Zementsteins zu ersetzen. Sie wird durch den Gehalt an freiem [[Calciumoxid]] CaO im [[Zementstein]] gebildet. [[Latent-hydraulisch|Latent-hydraulische]] Stoffe und [[Puzzolane]] "verbrauchen" einen Teil des freien CaO. Eine ausreichende Alkalitätsreserve kann nach ''Manns'' aus dem CaO-Gehalt im Porenwasser von Hochofenzement mit hohem [[Hüttensand|Hüttensandgehalt]] abgeleitet werden. Jahrzehntelange Erfahrung hat gezeigt, dass dieser einen ausreichenden Widerstand gegenüber den Einflüssen der Carbonatisierung aufweist. Nach verschiedenen Untersuchungen beträgt der Grenzwert 2,0 M.-% CaO, bezogen auf den [[Zement]]. <br /> | |||
== Siehe auch: == | |||
*[[Zementarten]] | |||
==Literatur== | |||
*[http://fwbau.verlagbt2.de.w014576d.kasserver.com/eintrag/2-12-1997-716.html Manns, Wilhelm: Gemeinsame Anwendung von Silicastaub und Steinkohlenflugasche als Betonzusatzstoff. In: beton 12/1997, S. 716 - 720] | |||
[[Category: Bindemittel]] |
Aktuelle Version vom 16. August 2017, 12:24 Uhr
Unter Alkalien werden Substanzen (z. B. Calciumoxid und Oxide der Alkalimetalle wie Kalium und Natrium) verstanden, die mit Wasser Laugen bilden (pH-Wert > 7). Im Beton kann ein hoher Alkaligehalt der Porenlösung vorteilhaft oder nachteilig auf die Dauerhaftigkeit wirken.
Eine nachteilige Wirkung ist die Alkalireaktion der Gesteinskörnung im Beton. Ausschlaggebend für diese Reaktion ist primär die "Alkaliempfindlichkeit" der Gesteinskörnung und sekundär der wirksame Alkaligehalt im Zement. Gegenüber dem Gesamtalkaligehalt, der sich aus der Summe der Oxide (oder Hydroxide) aller Alkalimetalle ergibt, errechnet man den für die Alkalireaktion wirksamen Alkaligehalt im Zement als Na2O-Äquivalent in M.-%: Na2O + 0,658 K2O.
Zement mit niedrigem wirksamen Alkaligehalt wird als Zement (na) bzw. auch NA-Zement bezeichnet und wird eingesetzt, um eine schädigende Alkalireaktion im Beton zu verhindern.
Auf der anderen Seite verringert eine genügend hohe Alkalitätsreserve im Zementstein die Geschwindigkeit der Carbonatisierung auf ein technisch tolerierbares Maß. Die Alkalitätsreserve bezeichnet die Fähigkeit eines Betons, das durch Carbonatisierung aufgebrauchte Calciumhydroxid im Porenwasser des Zementsteins zu ersetzen. Sie wird durch den Gehalt an freiem Calciumoxid CaO im Zementstein gebildet. Latent-hydraulische Stoffe und Puzzolane "verbrauchen" einen Teil des freien CaO. Eine ausreichende Alkalitätsreserve kann nach Manns aus dem CaO-Gehalt im Porenwasser von Hochofenzement mit hohem Hüttensandgehalt abgeleitet werden. Jahrzehntelange Erfahrung hat gezeigt, dass dieser einen ausreichenden Widerstand gegenüber den Einflüssen der Carbonatisierung aufweist. Nach verschiedenen Untersuchungen beträgt der Grenzwert 2,0 M.-% CaO, bezogen auf den Zement.