Wasserglas: Unterschied zwischen den Versionen
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Wässrige Auflösung einer Natrium- oder Kaliumsilikatschmelze, die etwa 27 % kolloidale Kieselsäure gelöst enthält. | Wässrige Auflösung einer Natrium- oder Kaliumsilikatschmelze, die etwa 27 % kolloidale [[Kieselsäure]] gelöst enthält.<br> | ||
Unverdünntes Wasserglas wird an der Luft durch [[Kohlendioxid]] langsam zersetzt, wobei die Kieselsäure aufgeflockt und das Ganze zu einer spröden, glasigen Masse eintrocknet. Man muss zwischen Natronwasserglas und Kaliwasserglas unterscheiden. Letzteres wird in wässriger Lösung als [[Bindemittel]] für mineralische [[Anstrichstoffe]] ([[Silikatfarben]]) verwendet.<br> | |||
Wasserglas wirkt im Frischbeton als [[Beschleuniger]] und wurde früher häufig dem [[Spritzbeton]] im [[Tunnelbau]] zugegeben. Zu berücksichtigen ist, dass die Zugaben die Endfestigkeit des Betons erheblich vermindern. Aufgrund der erhöhten Porosität und der durch das Zusatzmittel erhöhten Alkalität des Betons sind mit Alkalisilicaten beschleunigte Betone, z. B. im Hinblick auf mögliche Auslaugungen, ökologisch bedenklich. In der ZTV ING Teil 5 Absatz 5.2.2 "Spritzbeton" wird vorgeschrieben, dass nur alkalifreie Beschleuniger verwendet | |||
werden dürfen. | |||
==Literatur== | |||
[https://fwbau.verlagbt.de/eintrag/2-1-1993-20.html Manns, W.; Neubert, B.: Spritzbeton mit Erstarrungsbeschleuniger - Mechanisch-technologische Eigenschaften. In: beton 1/1993, S. 20–25] | |||
[[Category: Betonzusatzmittel]] |
Aktuelle Version vom 4. Februar 2020, 13:19 Uhr
Wässrige Auflösung einer Natrium- oder Kaliumsilikatschmelze, die etwa 27 % kolloidale Kieselsäure gelöst enthält.
Unverdünntes Wasserglas wird an der Luft durch Kohlendioxid langsam zersetzt, wobei die Kieselsäure aufgeflockt und das Ganze zu einer spröden, glasigen Masse eintrocknet. Man muss zwischen Natronwasserglas und Kaliwasserglas unterscheiden. Letzteres wird in wässriger Lösung als Bindemittel für mineralische Anstrichstoffe (Silikatfarben) verwendet.
Wasserglas wirkt im Frischbeton als Beschleuniger und wurde früher häufig dem Spritzbeton im Tunnelbau zugegeben. Zu berücksichtigen ist, dass die Zugaben die Endfestigkeit des Betons erheblich vermindern. Aufgrund der erhöhten Porosität und der durch das Zusatzmittel erhöhten Alkalität des Betons sind mit Alkalisilicaten beschleunigte Betone, z. B. im Hinblick auf mögliche Auslaugungen, ökologisch bedenklich. In der ZTV ING Teil 5 Absatz 5.2.2 "Spritzbeton" wird vorgeschrieben, dass nur alkalifreie Beschleuniger verwendet
werden dürfen.