Magnesiumoxid: Unterschied zwischen den Versionen

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MgO
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Das freie Magnesiumoxid (auch: Periklas) ist ein Nebenbestandteil des [[Zementklinker|Zementklinkers]]. <br>
Freies Magnesiumoxid ist derjenige Anteil am gesamten MgO-Gehalt des Zementklinkers, der nicht in Form einer festen Lösung Bestandteil der Klinkerverbindungen ist. Höhere Gehalte an freiem MgO sind unerwünscht, da sie [[Magnesiatreiben]] hervorrufen und infolgedessen die [[Raumbeständigkeit]] des Zements beeinträchtigen können.<br>
Das im Zementklinker enthaltene Magnesiumoxid stammt vorwiegend aus dem [[Dolomit]] CaMg(CO<sub>3</sub>)<sub>2</sub>. Beim Brennen des Zementklinkers wird das Magnesiumoxid teils in der Klinkerschmelze gelöst, teils in die auch bei [[Sinterung|Sintertemperatur]] festen Phasen [[Tricalciumsilicat]] und [[Dicalciumsilicat]] eingebaut.<br>
Bei höherer MgO-Konzentration wird ein Teil als Periklas aus der Schmelze abgeschieden. Ist der MgO-Gehalt des Brennguts so groß, dass er die Aufnahmefähigkeit von Schmelze und Silicaten bei Sintertemperatur übersteigt, so bildet der überschüssige Anteil unmittelbar Periklas. Die Korngröße des Periklases und infolgedessen auch das Magnesiatreiben sind um so geringer, je schneller der [[Klinker]] gekühlt wurde.<br>
Das Magnesiatreiben im Beton wird durch Begrenzung des MgO-Gehalts des Zements gemäß DIN EN 197-1 auf höchstens 5 M.-% bezogen auf den glühverlustfreien [[Zementklinker]] vermieden; normgerechte [[Zement]]e weisen kein Magnesiatreiben auf.


Nebenbestandteil des Portlandzementklinkers.
==Siehe auch:==
== Siehe auch ==
*[[Klinkerphasen]]
*[[Periklas]]
 
==Literatur==
*[http://shop.verlagbt.de/expertenwissen-baustoffe/zement.html Locher, Friedrich W.: Zement – Grundlagen der Herstellung und Verwendung. Verlag Bau+Technik GmbH, Düsseldorf 2000]
 
[[Category:Bindemittel]]

Aktuelle Version vom 21. Juni 2018, 14:42 Uhr

MgO
Das freie Magnesiumoxid (auch: Periklas) ist ein Nebenbestandteil des Zementklinkers.
Freies Magnesiumoxid ist derjenige Anteil am gesamten MgO-Gehalt des Zementklinkers, der nicht in Form einer festen Lösung Bestandteil der Klinkerverbindungen ist. Höhere Gehalte an freiem MgO sind unerwünscht, da sie Magnesiatreiben hervorrufen und infolgedessen die Raumbeständigkeit des Zements beeinträchtigen können.
Das im Zementklinker enthaltene Magnesiumoxid stammt vorwiegend aus dem Dolomit CaMg(CO3)2. Beim Brennen des Zementklinkers wird das Magnesiumoxid teils in der Klinkerschmelze gelöst, teils in die auch bei Sintertemperatur festen Phasen Tricalciumsilicat und Dicalciumsilicat eingebaut.
Bei höherer MgO-Konzentration wird ein Teil als Periklas aus der Schmelze abgeschieden. Ist der MgO-Gehalt des Brennguts so groß, dass er die Aufnahmefähigkeit von Schmelze und Silicaten bei Sintertemperatur übersteigt, so bildet der überschüssige Anteil unmittelbar Periklas. Die Korngröße des Periklases und infolgedessen auch das Magnesiatreiben sind um so geringer, je schneller der Klinker gekühlt wurde.
Das Magnesiatreiben im Beton wird durch Begrenzung des MgO-Gehalts des Zements gemäß DIN EN 197-1 auf höchstens 5 M.-% bezogen auf den glühverlustfreien Zementklinker vermieden; normgerechte Zemente weisen kein Magnesiatreiben auf.

Siehe auch:

Literatur