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[[Datei:Trennmittel.xls|mini|gerahmt|Trennmittel.xls]]Die Vorbehandlung einer Schalung soll vor allem bei Sichtbeton der Herstellung einer farblich gleichen Fläche, mühelose Ausschalen ohne Beschädigung des Betons sowie der Schonung des Schalmaterials dienen.
[[Datei:Trennmittel.jpg|mini|gerahmt|Übersicht über die allgemeinen Wirkungen von Trennmitteln]]
Die grundsätzliche Aufgabe eines Trennmittels für Beton- und Stahlbetonbauteile ist, eine mechanische oder chemische Verbindung zwischen der Betonoberfläche und der [[Schalungshaut|Schalungshautoberfläche]] wirksam zu verhindern oder zu vermindern und das leichte und schadlose Entformen ([[Entschalen]]) des Betonbauteils sicherzustellen.<br />
DIN EN 13670 fordert, das Trennmittel so zu wählen und anzuwenden sind, dass sie den [[Beton]], den [[Betonstahl]], den [[Spannstahl]] oder die [[Schalung]] nicht schädigen und das endgültige Bauteil nicht nachteilig beeinflussen. Die verwendeten Trennmittel dürfen auch keine unbeabsichtigten Auswirkungen auf die Farbe und die Oberflächenbeschaffenheit des endgültigen Bauteils (z. B. [[Sichtbeton]]) oder auf nachträglich aufgebrachte [[Beschichtung|Beschichtungen]] haben.<br />
Bei speziellen Anforderungen an die Betonoberfläche ist zu berücksichtigen, dass der erst frische, dann [[Erstarren|erstarrende]] und [[Erhärten|erhärtende]] Beton vor allem Kontakt mit dem Trennmittelfilm und nur indirekt Kontakt mit der [[Schalungshaut]] hat. Da die Flächenqualität überwiegend in dieser Erstarrungs- und Erhärtungsphase des Betons entsteht, ist der Einfluss des Trennmittels auf das Aussehen der Betonfläche nicht zu unterschätzen. Bei Sichtbeton sollte die Tauglichkeit eines Trennmittels anhand von Erprobungsflächen getestet werden.<br />
Als Trennmittel werden eingesetzt:
* Lösemittelhaltige Trennmittel <br />Niedrige Viskosität, dadurch feine Vernebelung und dünner Auftrag möglich. Nachteil: Arbeitshygiene, Umweltverträglichkeit
* Lösemittelfreie Trennmittel <br />Höhere Viskosität, deswegen Überschuss durch Abziehen zu entfernen. Meist schnell biologisch abbaubar. Durch chemische Reaktionen Abmehlen Und Hydrophobierung der Betonoberfläche möglich. Bei längerer Sonneneinstrahlung Verharzen möglich.
* Wässrige Trennmittelemulsionen <br />Niedrige Viskosität, dadurch feine Vernebelung und dünner Auftrag möglich, der allerdings durch Regen lückenhaft werden kann. Gute biologische Abbaubarkeit. Frostfreie Lagerung erforderlich.
Die verschiedenen Materialien haben unterschiedliche Wirkungen (siehe Tabelle). Der Auftrag hat immer gleichmäßig und sparsam zu erfolgen. Es ist darauf zu achten, dass kein Trennmittel an die [[Bewehrung]] gelangt, damit der [[Verbund]] zwischen Beton und Bewehrung nicht beeinträchtigt wird.


Verschiedene Materialien haben hier unterschiedliche Wirkungen.
== Siehe auch: ==
*[[Schalöl]]
 
==Literatur==
*[http://fwbau.verlagbt2.de.w014576d.kasserver.com/eintrag/2-7.8-2006-328.html Heinecke, Wolfgang: Wechselwirkung Schalhaut – Trennmittel. In: beton 7+8/2006, S. 328]
*[http://shop.verlagbt.de/bauplanung-ausfuehrung/technik-des-sichtbetons.html Peck, Martin u.a.: Technik des Sichtbetons. Verlag Bau+Technik, Erkrath 2016]
*DBV/VDZ-Merkblatt "Sichtbeton" Ausgabe Juni 2015. Herausgeber Deutscher Beton- und Bautechnik-Verein e.V. und Verein Deutscher Zementwerke e.V., Berlin 2015
 
[[Category:Schalung]]

Aktuelle Version vom 4. Juli 2016, 10:25 Uhr

Die grundsätzliche Aufgabe eines Trennmittels für Beton- und Stahlbetonbauteile ist, eine mechanische oder chemische Verbindung zwischen der Betonoberfläche und der Schalungshautoberfläche wirksam zu verhindern oder zu vermindern und das leichte und schadlose Entformen (Entschalen) des Betonbauteils sicherzustellen.
DIN EN 13670 fordert, das Trennmittel so zu wählen und anzuwenden sind, dass sie den Beton, den Betonstahl, den Spannstahl oder die Schalung nicht schädigen und das endgültige Bauteil nicht nachteilig beeinflussen. Die verwendeten Trennmittel dürfen auch keine unbeabsichtigten Auswirkungen auf die Farbe und die Oberflächenbeschaffenheit des endgültigen Bauteils (z. B. Sichtbeton) oder auf nachträglich aufgebrachte Beschichtungen haben.
Bei speziellen Anforderungen an die Betonoberfläche ist zu berücksichtigen, dass der erst frische, dann erstarrende und erhärtende Beton vor allem Kontakt mit dem Trennmittelfilm und nur indirekt Kontakt mit der Schalungshaut hat. Da die Flächenqualität überwiegend in dieser Erstarrungs- und Erhärtungsphase des Betons entsteht, ist der Einfluss des Trennmittels auf das Aussehen der Betonfläche nicht zu unterschätzen. Bei Sichtbeton sollte die Tauglichkeit eines Trennmittels anhand von Erprobungsflächen getestet werden.
Als Trennmittel werden eingesetzt:

  • Lösemittelhaltige Trennmittel
    Niedrige Viskosität, dadurch feine Vernebelung und dünner Auftrag möglich. Nachteil: Arbeitshygiene, Umweltverträglichkeit
  • Lösemittelfreie Trennmittel
    Höhere Viskosität, deswegen Überschuss durch Abziehen zu entfernen. Meist schnell biologisch abbaubar. Durch chemische Reaktionen Abmehlen Und Hydrophobierung der Betonoberfläche möglich. Bei längerer Sonneneinstrahlung Verharzen möglich.
  • Wässrige Trennmittelemulsionen
    Niedrige Viskosität, dadurch feine Vernebelung und dünner Auftrag möglich, der allerdings durch Regen lückenhaft werden kann. Gute biologische Abbaubarkeit. Frostfreie Lagerung erforderlich.
Übersicht über die allgemeinen Wirkungen von Trennmitteln

Die verschiedenen Materialien haben unterschiedliche Wirkungen (siehe Tabelle). Der Auftrag hat immer gleichmäßig und sparsam zu erfolgen. Es ist darauf zu achten, dass kein Trennmittel an die Bewehrung gelangt, damit der Verbund zwischen Beton und Bewehrung nicht beeinträchtigt wird.

Siehe auch:

Literatur