Hummel, Alfred: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 18. Februar 2016, 16:24 Uhr
Prof. Dr.-Ing. Dr.- Ing. E. h. Alfred Hummel, Bauingenieur und Baustoffwissenschaftler
geb. am 7. September 1891 in Heilbronn, gest. am 8. April 1973 in Aachen
Alfred Hummel war nach seinem Architekturstudium zunächst bei E. Probst an der TH Karlsruhe tätig, wo er 1923 über Volumenänderungen von Beton zum Dr.-Ing. promovierte. Im Jahre 1928 wurde er Leiter der damals neu eingerichteten Betonabteilung im Laboratorium des Vereins Deutscher Portland-Cement-Fabrikanten in Berlin-Karlshorst und 1935 Leiter der Hauptabteilung für nichtmetallische, anorganische Baustoffe und für Baukonstruktionen des Staatlichen Materialprüfamtes Berlin-Dahlem. An der TH Berlin hielt er Vorlesungen über Baustoffkunde und wurde 1946 zum außerordentlichen Professor ernannt.
Im Jahre 1948 folgte er einem Ruf der TH Aachen. Dort war er bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1959 Ordinarius für Baustoffkunde und Direktor des Instituts für Bauforschung, das auf seine Initiative hin und nach seinen Plänen gebaut wurde. Sein berufliches Lebenswerk galt in erster Linie der Lehre und der Erforschung der Baustoffe. Dabei widmete er sich ganz besonders dem Baustoff Beton und seinen Ausgangsstoffen.
Seine Forschungsarbeiten behandelten vorwiegend die Zusammensetzung, die Herstellung, die Eigenschaften und die Prüfung des Betons und der Mörtel. Er erarbeitete grundlegende Erkenntnisse u. a. über Festigkeit, Elastizität, Schwinden und Kriechen des Betons, über den Zusammenhang zwischen Betoneigenschaften, Wasserzementwert und Zementsteinporosität, über Leichtbeton und Baumörtel für die verschiedensten Anwendungsgebiete.
Von seinen zahlreichen Veröffentlichungen seien vor allem der Beitrag über Messverfahren für das Schwinden, Quellen und Kriechen im Handbuch der Werkstoffprüfung, die Betonbeiträge im Betonkalender und im Zement-Taschenbuch, das Buch Baustoffprüfungen und das in vielen Fremdsprachen erschienene und seit 1959 in der 12. Auflage vorliegende Beton ABC genannt, das für Wissenschaft, Baupraxis und Lernende über mehrere Jahrzehnte ein Standardwerk der Betonfachliteratur war.
Während seiner aktiven Zeit hat Alfred Hummel seine Arbeitskraft auch zahlreichen technischen und wissenschaftlichen Fachausschüssen als Mitarbeiter oder Leiter zur Verfügung gestellt. Alfred Hummel hat das Geschehen auf dem Gebiet der Baustoffe und des Bauens, insbesondere mit Zement und Beton, über mehrere Jahrzehnte entscheidend beeinfluss. Seine Arbeiten fanden Anerkennung auch weit über die Grenzen Deutschlands hinaus. Zahlreiche Ehrungen wurden ihm dafür zuteil, z. B. die Ehrenmitgliedschaft des belgischen Betonsteinverbandes und des Vereins Deutscher Zementwerke, der Ehrendoktor der TH München, die Emil-Mörsch-Gedenkmünze des Deutschen Beton-Vereins, die Michaelis-Gedenkmünze des Vereins Deutscher Zementwerke und das Große Bundesverdienstkreuz.
Literatur
Bonzel, Justus: Alfred Hummel gestorben. In: beton 4-1973, S. 138