Massige Bauteile: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 11. Februar 2016, 12:48 Uhr
Als massige Bauteile aus Beton bezeichnet man im Allgemeinen Bauteile, deren kleinste Abmessung mehr als 0,80 m beträgt.
Der Kern massiger Bauteile aus Beton erhärtet im jungen Alter praktisch unter nahezu adiabatischen Bedingungen, also fast ohne Wärmeaustausch, da die im Bauteilquerschnitt entstehende Hydratationswärme deutlich den möglichen Abfluss der Hydratationswärme über die Bauteiloberfläche übersteigt. Die damit verbundenen Volumenänderungen können äußeren und inneren Zwang erzeugen, der wiederum zu unkontrollierten Rissen (Schalenrisse) führen kann. Um unter diesen Randbedingungen die Gebrauchstauglichkeit und die Dauerhaftigkeit dieser Betonbauteile sicherzustellen, sind besondere Maßnahmen zu ergreifen.
Betontechnologische Maßnahmen sind:
- Verwendung von Zementen mit niedriger Wärmeentwicklung (LH-Zement) bzw. sehr niedriger Wärmeentwicklung (VLH-Zement),
- Kornaufbau mit möglichst geringem Leimanspruch,
- großes Größtkorn der Gesteinskörnung,
- niedrige Frischbetontemperatur, ggf. durch Kühlen des Wassers und der Gesteinskörnung (z. B. Zumischen von Eisschnee),
- Verwendung wassersparender Zusatzmittel (z. B. Betonverflüssiger BV),
- Nachbehandlung zum Schutz vor schneller Austrocknung und Auskühlung.
Bautechnische Maßnahmen sind:
- Anordnung von Bewegungsfugen oder Scheinfugen,
- Betonieren in kleineren Abschnitten bzw. Blöcken,
- Rohrinnenkühlung,
- Wärmedämmende Schalung (Holz).
Literatur
- Zement-Merkblatt B11: Massige Bauteile aus Beton
- Schießl, Peter; Härdtl, Reiner: Betone für massige Bauteile. In: beton 11-1996, S. 668