Colcrete-Verfahren: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 22. Dezember 2014, 13:06 Uhr
1. Herstellung von besonders aufbereitetem Colcrete-Mörtel und -Beton. In einem intensiven Mischvorgang erhält der Mörtel ohne Zugabe chemischer Mittel spezielle kolloidale Eigenschaften. Er verbindet sich i. A. außerhalb des Aufbereitungsvorgangs nicht mit weiterem Wasser, entmischt sich also auch nicht unter Wasser, besitzt eine hervorragende Fließ- und Pumpfähigkeit, ein gutes Haftvermögen und ist im erhärteten Zustand wasserundurchlässig. Der Colcrete-Mörtel ist meerwasserbeständig und damit als vielseitiges Baumaterial speziell für den Wasserbau geeignet, vor allem zum Verpressen und Verfüllen von Steinschüttungen (Steinberger, Steinverklammerung), als Injektionsbeton (Ausgussbeton) oder für Injektionen von Spalten und Rissen in Gestein, Mauerwerk und Beton.
2. Einbauverfahren für Unterwasserbeton. Es ist ähnlich dem Prepakt-Verfahren ein sogenannten Mörtelinjektionsverfahren. Zum Einbringen des Mörtels werden Injektionsrohre mit Durchmessern bis 40 mm, in einem Rasterabstand von 1,5 bis 3,0 m (abhängig von dem Gesteinsgerüst) bis ca. 10 cm über die Baugrubensohle eingetrieben. Diese Rohre werden mit einem Schlauchsystem über Wasser verbunden und einzeln oder in Gruppen über entsprechende Ventile mit Mörtel beschickt und entsprechend dem Füllvorgang hochgezogen. Der Anstieg des Mörtelspiegels und die erforderliche Eintauchtiefe der Injektionsrohre von rd. 30 cm werden mit Hilfe von Beobachtungsrohren überprüft Das Grobkorngerüst kann ohne besondere Vorsichtsmaßnahmen eingebracht werden. Die nachträgliche Injektion bietet bei fachgerechter Ausführung eine hohe Sicherheit gegen Auswaschen des Zementmörtels. Der Aufwand an Geräten und Installation ist allerdings hoch und die erreichbare Betonfestigkeit und Wasserundurchlässigkeit im Vergleich zu anderen Verfahren geringer, weil eine dünne Wasserschicht auf der Gesteinskörnung vom aufsteigenden Mörtel nicht verdrängt werden kann. Festigkeitsklassen über C 20/25 lassen sich als Unterwasserbeton mit Injektionsverfahren nur recht schwierig herstellen.