PH-Wert: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 22. Dezember 2014, 13:09 Uhr

Maß der Alkalität.

Kurz nach dem Mischen des Betons nimmt das Anmachwasser einen sehr hohen pH-Wert über 12,5 an, weil Alkalien aus dem Zement in Lösung gehen. Auch das Wasser in den Poren des Zementsteins weist stets den hohen pH-Wert einer gesättigten Calciumhydroxidlösung auf.

Der Korrosionsschutz der Bewehrung wird maßgeblich vom pH-Wert des sie umgebenden Mediums bestimmt.

Bei einem Wert über 10 bildet der Stahl eine sogenannte Passivschicht, die ihn auch bei Hinzutritt von Feuchtigkeit und Sauerstoff vor einer normalen Korrosion schützt. Trocknet der erhärtete Beton aus, so kann die Kohlensäure der Luft in die sehr feine Poren des Zementsteins eindiffundieren und dort mit dem Calciumhydroxid zu Calciumcarbonat reagieren. Dadurch sinkt der pH-Wert der Lösung in den Poren des Zementsteins, d.h. das bisher hochalkalische Milieu wird von außen her langsam neutralisiert. Bei dem unter natürlichen Verhältnissen vorliegenden CO2-Gehalt der Luft von 0,03 Vol.-% sinkt der pH-Wert auf etwas unter 9. Diesen von außen in das Innere des Betons fortschreitenden Vorgang bezeichnet man als Karbonatisierung. Bei einem pH-Wert unter 9 bleibt die Passivschicht auf dem Stahl nicht stabil, d.h. es kann eine normale abtragende Bewehrungskorrosion stattfinden, wenn gleichzeitig Feuchtigkeit und Sauerstoff zur Verfügung stehen.