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Nach Art ihrer geologischen Ausbildung unterscheidet man körnige | Nach Art ihrer geologischen Ausbildung unterscheidet man körnige Kalke (Muschelkalke), dichte Kalksteine (Juramarmor), Plattenkalke (Solnhofer Schiefer), Kreide, Kalktuffe oder [[Travertin]]e und kristalline Kalksteine (echter Marmor). <br /> | ||
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Gebrochener Kalkstein wird auch als [[Gesteinskörnung]] für Beton verwendet. Seine Verwendung kann bei [[Beton für hohe Gebrauchstemperaturen]] von Vorteil sein.<br /> | Gebrochener Kalkstein wird auch als [[Gesteinskörnung]] für Beton verwendet. Seine Verwendung kann bei [[Beton für hohe Gebrauchstemperaturen]] von Vorteil sein.<br /> | ||
Mehlfeiner Kalkstein (Kalksteinmehl) wird auch als [[Betonzusatzstoffe|Betonzusatzstoff]] eingesetzt.<br /> | Mehlfeiner Kalkstein (Kalksteinmehl) wird auch als [[Betonzusatzstoffe|Betonzusatzstoff]] eingesetzt.<br /> | ||
Als Hauptbestandteil des [[Portlandkalksteinzement|Portlandkalksteinzements]] (Kurzzeichen: L, LL) kann gemahlener Kalkstein die [[Korngrößenverteilung]] im feinen Bereich verbessern. Er ist als [[inert|inerter]] Hauptbestandteil geeignet, wenn er entsprechend DIN EN 197-1 einen ausreichend hohen Gehalt an [[Calciumcarbonat]] sowie niedrige Gesamtgehalte an [[Organische Stoffe|organischem]] Kohlenstoff (TOC) (L : ≤ 0,50 M.-%; LL : ≤ 0,20 M.-%) und niedrige Gehalte an [[Ton]] aufweist. | Als Hauptbestandteil des [[Portlandkalksteinzement|Portlandkalksteinzements]] (Kurzzeichen: L, LL) kann gemahlener Kalkstein die [[Korngrößenverteilung des Zements]] im feinen Bereich verbessern. Er ist als [[inert|inerter]] Hauptbestandteil geeignet, wenn er entsprechend DIN EN 197-1 einen ausreichend hohen Gehalt an [[Calciumcarbonat]] sowie niedrige Gesamtgehalte an [[Organische Stoffe|organischem]] Kohlenstoff (TOC) (L : ≤ 0,50 M.-%; LL : ≤ 0,20 M.-%) und niedrige Gehalte an [[Ton]] aufweist.<br /> | ||
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== Siehe auch == | == Siehe auch == | ||
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== Literatur == | == Literatur == | ||
*[http://www.beton.org/fileadmin/beton-org/media/Dokumente/PDF/Service/Zementmerkbl%C3%A4tter/B1.pdf Zement-Merkblatt B1: Zemente und ihre Herstellung] | *[http://www.beton.org/fileadmin/beton-org/media/Dokumente/PDF/Service/Zementmerkbl%C3%A4tter/B1.pdf Zement-Merkblatt B1: Zemente und ihre Herstellung] | ||
*Rickert, Jörg: Zeta-Potential und Rheologie von Zementleimen – Einfluss von Fließmittel sowie Hüttensand und Kalkstein. In: [http://fwbau.verlagbt2.de.w014576d.kasserver.com/eintrag/2-7.8-2010-315.html beton 7+8/2010, S. 315], und [http://fwbau.verlagbt2.de.w014576d.kasserver.com/eintrag/2-9-2010-363.html 9/2010, S. 363] | |||
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Aktuelle Version vom 5. Juni 2018, 14:25 Uhr
Gesteine, die im wesentlichen aus Calciumcarbonat (CaCO3) bestehen. Sie enthalten häufig Verunreinigungen wie Ton, Kieselsäure, Eisenverbindungen und Magnesiumcarbonat. Bei höherem Tongehalt werden die Kalksteine als Mergel bezeichnet, bei höherem Gehalt an Magnesiumcarbonat als Dolomite.
Nach Art ihrer geologischen Ausbildung unterscheidet man körnige Kalke (Muschelkalke), dichte Kalksteine (Juramarmor), Plattenkalke (Solnhofer Schiefer), Kreide, Kalktuffe oder Travertine und kristalline Kalksteine (echter Marmor).
Kalkstein reagiert mit Salzsäure durch lebhaftes Freisetzen von Kohlendioxid.
Er ist zusammen mit Ton Ausgangsprodukt für die Zementherstellung. Mergel geeigneter Zusammensetzung wurden früher ohne besondere Aufbereitung zu Naturzement gebrannt.
Gebrochener Kalkstein wird auch als Gesteinskörnung für Beton verwendet. Seine Verwendung kann bei Beton für hohe Gebrauchstemperaturen von Vorteil sein.
Mehlfeiner Kalkstein (Kalksteinmehl) wird auch als Betonzusatzstoff eingesetzt.
Als Hauptbestandteil des Portlandkalksteinzements (Kurzzeichen: L, LL) kann gemahlener Kalkstein die Korngrößenverteilung des Zements im feinen Bereich verbessern. Er ist als inerter Hauptbestandteil geeignet, wenn er entsprechend DIN EN 197-1 einen ausreichend hohen Gehalt an Calciumcarbonat sowie niedrige Gesamtgehalte an organischem Kohlenstoff (TOC) (L : ≤ 0,50 M.-%; LL : ≤ 0,20 M.-%) und niedrige Gehalte an Ton aufweist.
Mehlfeiner Kalkstein (Kalksteinmehl) kann auch als Betonzusatzstoff verwendet werden, z. B. um eine fehlende Menge an Mehlkorn im Beton zu decken.
Siehe auch
Literatur
- Zement-Merkblatt B1: Zemente und ihre Herstellung
- Rickert, Jörg: Zeta-Potential und Rheologie von Zementleimen – Einfluss von Fließmittel sowie Hüttensand und Kalkstein. In: beton 7+8/2010, S. 315, und 9/2010, S. 363